Ralf
Mittwoch, 02. Mai 2012 21:53
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Quote:Den Bühnen ist es erlaubt bis 1 Uhr Musik zu machen,(...)
Na das ist doch mal ein Ansatzpunkt. Wer nachts bis 1:00 Uhr Lärm verursacht (wirklich LÄRM), begeht "Körperverletzung" (Anführungszeichen wg. eventueller Klage-Hanseln). Wer das genehmigt, leistet Beihilfe. Ich möchte mal erleben, was passieren würde, wenn ich mich nachts mit einem Megafon vor das Haus des Bezirksbürgermeisters stellen würde, um laut zu singen.
Für alle, die über die Diskussion hier hinaus Wege zur Lärmvermeidung nächstes Jahr suchen wollen, habe ich für die nächsten Wochen ein E-Mail-Adresse eingerichtet: <fest2013@gmx.net> Darüber können wir uns etwas koordinieren. MyFest@... habe ich absichtlich nicht verwendet, da ich nicht weiß, ob das Wort von irgendwem geschützt wurde.
ipek ipekcioglu
Mittwoch, 02. Mai 2012 21:33 | Berlin
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Hallo Liebe Anwohner/innen,
Ich bin eine der Bühnen organisatori/nnen (Heinrichplatz)
ich verstehe euren Unmut und Beschwerden über die Lautstärke, Konsumverhalten, zunehmende Kommerzialisierung, sowie die Besoffenen.
Als eine des OrgaTeams kann ich Euch sagen, dass wir Eure Beschwerden tatsächlich lesen, anhören und uns damit auseinandersetzen.
Thema Müll... ja es ist dann zuviel Müll in den Straßen,vor allem seit der Einführung der Plastikgläser aber diese sind leider von den Gewerbetreibenden, und leider auch von den Anwohnerständen und nicht von den Bühnen. Trotz der Einführung eines Becherpfands zur Vermeidung der grossen Müllaufkommens, damit die Besucher Ihren Becher nicht auf die Strasse werfen, sondern zurückgeben, haben wir dieses Jahr als Bühnen eingeführt. Die wenigsten Gewerbetreibende aber auch die Anwohner, die Stände haben, lassen sich jedoch auf sowas ein. Die Einführung der Plastikbecher sollte die Verletzungsgefahr durch die Glasflaschen unterbinden.
Ab 12 uhr Nachts kommt die BSR und röäumt alles auf, als ob gar kein MyFest stattgefunden hätte.
Toiletten: Seit Myfest 2011 gibt es Toiletten an 5 Stellen (hierfür gibt der Staat im übrigen keinen extra-Budget, sondern die Finanzierung derer wird von dem seit Jahren gleichbleibendem Gesamtbudgets des Myfestes finanziert (Viele Klofirmen wollen aus Angst Ihre Klo-Häuser gar nicht auf Myfest stellen). Bislang habe ich auf keinem Strassenfest Beschilderungen bzgl. Toiletten gesehen Viielleicht war ich auch blind bisher(?) Aber das ist ein guter Punkt, dies werde ich in die Runde ebenso einbringen.
Zum Thema Saufgelage und Kommerzialisierung...Die Bühnen dürfen Stände betreiben, da aus dem Gesamtbudget gar nicht so viel Geld gibt um die Bühnen ganz zu finanzieren (grosse Sicherheitsauflage, Gema, Personal, Toilettenhäuser, aktionen für Kinder und Jugendliche, Familienfest etc). Den Bühnen werden die Gelder jährlich gekürzt. Daher gibt es Stände an den Bühnen. (Luzia bekommt allerdings keine staatliche Unterstützung und das Ganze wird über den Standverkauf finanziert). Die meisten Gastronomen allerdings denken tatsächlich an ihre Einnahmen und machen zusätzliche Soundsysteme, die wir nicht unterbinden können, da sie jährliche Sondernutzungsgenehmigungen haben, dadurch sind auch dem Ordnungsamt die Hände gebunden. Leider. Wir versuchen zwar die Kommerzialiserung aufzuhalten, aber wir sind zu Wenige und wir sind weder die Polizei, noch das Ordnungsamt.
Den Bühnen ist es erlaubt bis 1 Uhr Musik zu machen, da die Krawalle in den Abendstunden beginnen und bis in die Nacht , sogar bis 4-5 Uhr morgens andauern. Es ist in den meisten Fällen sogar so, dass die Polizei die Bühnen darum bittet nicht aufzuhören, länger Programm zu machen, weil anderswo in der Nähe bereits eine Krawalle stattfindet, und wenn wir mit dem Programm aufhören würden, würde die Menschenmasse sich sofort verteilen, somit wäre der Ausmass wesentlich größer. Wenn die Bühnen bis 23 Uhr lediglich funktionieren würden, hiesse dies freie Bahn für den Krawalltouristen... Unser Auftrag, als Bühnenbetreiber ist, Menschen am tanzen zu halten und ihnen Spass zu bereiten. (sicher ist das geschmacksache), somit die "Brennpunkte" mit Menschen, die Spass haben, zu "besetzen", damit die Randalierer keinen freien Platz haben.
MyFest bringt mehr Gutes als Schlechtes.
Die Rechnung (zwar auf kosten einiger Bewohner/innen wg. Lärm) geht auf, denn die Anzahl der Verhaftungen, Verletzten und aber auch die Randalierungen hat stark abgenommen. Ja, einige von Euch sind sehr stark gestört.
Aber alle leben jetzt Angstfrei, müssen sich nicht mehr verbarrikadieren. Können in ihren Strassen frei rumlaufen, es ist Gewaltfrei geworden, einige Kreuzberger sogar verdienen Geld mit ihren Ständen.
MyFest ist z.b. ein wichtiger wirtschaftlicher Aufschwung für Einige in Zeiten der Wirtschaftktkrise, musikalische Erleuchtung, umsonst un draussen Konzerte, wo man sonst viel Eintritt zahlen müsste, familiäre Atmosphere und friedliches Miteinander.
Jeder, der in ein Inn-Bezirk zieht oder dort bereits wohnt, müsste dies eigentlich wissen. Ich wundere mich tatsächlich darüber, dass einige dies scheinbar noch gar nicht realisiert haben ;)
Obgleich ich als DJ arbeite, und somit Lärm eher gewohnt bin, als die meisten Menschen, wohne ich Göttin sei dank weit genug von der O-Strasse, denn sie ist mir tatsächlich zu laut, zu voll, zu viele Cafes, Bars und Clubs.
Für die Jenigen, die sich Myfest nicht reinziehen möchten, empfehle ich Tagsüber an einen schönen See oder in die Grünen zu fahren, denn es ist ja eh ein Feiertag, und sich für die Nacht Ohrstöpsel zu besorgen...oder auch einen Anwohnerstand am MyFest aufzubauen, und somit ein Teil des Festes zu werden... Es macht tatsächlich sehr viel Spass....
Cheers, stay tuned...
ipek