silke Fischer
Montag, 04. Mai 2015 11:55 | Kreuzberg 36
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Nachdenken über das was war und das was ist
Das Myfest hat sein Ziel erreicht.
Es ist eine junge Generation herangewachsen, für die eine Demonstration am 1.Mai wieder eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist und vor allem eine politische Meinungsäußerung darstellt, die grundgesetzlich garantiert ist. Für diese junge Generation nach 2003 ist eine Demonstration am 1.Mai nicht Geschäfte plündern, Autos abfackeln und völlig legitime Körperverletzung jedweder Art.
Das Myfest hat wesentlich dazu beigetragen.
Das Myfest hat sich verändert. Es ist ein Event, ein musikalisches Multikulturevent, mit Besuchern aus aller Mutterländern. Ein junger Besucher, Jurastudent aus Freiburg, hat es so ausgedrückt: Myfest heißt für mich: Tanzen, Küssen, Trinken, Spass haben.
Feste verändern sich mit zunehmender Sicherheit für die Veranstalter und für die Besucher. Der ursprüngliche Gedanke, das Verbindende, der Anlass des Myfestes spielt nach 13 Jahren Myfest keine Rolle mehr. Man kann darüber jammern und nostalgisch zurückschauen. Nur es hilft nicht dabei, mit der Gegenwart des Festes nüchtern umzugehen.
Wenn mann / frau akzeptiert, das alle positiven wie auch negativen Meinungsäußerungen zum Myfest ihre Berechtigung haben, wäre das ein erster Schritt nach Lösungen zu suchen.
Fakt ist:
1. Die Menschen werden weiterhin am 1.Mai nach Kreuzberg 36 kommen um zu Tanzen und Spass zu haben.
2. Die Menge an elektronischen Lärm, 14 Stunden vibrierende Fussböden und Fenster (auch mit Ohrstöpsel), Alkohol und Müll ist mehr als ein Ärgernis für die Anwohner und Anwohnerinnen.
3. Die Menge an stehenden und weiterziehenden Menschen in dem offizielen Myfestgebiet und die Dichte der Musikbühnen stellt ein hohes Sicherheitsrisiko für die körperliche Unversehrheit des Einzelnen dar.
4. Das in den letzten 13 Jahren auf dem Myfest niemand wirkich schwer verletzt wurde, ist neben der Arbeit von Shelter Security auch dem Glück zu verdanken.
5. Die Menschen die zu 10tausenden im Jahr 2015 die Straßen der Skaltizer-, der Görlitzer-, der Wiener, der Manteuffel, der Reichenberger Straße bevölkerten, konnten wegen Überfüllung des Myfestes nicht ins Festgebiet eingelassen werden.
6. Die Toilettenwagen reichten für die Menge an Besucher einfach nicht aus. Die Notdurft wurde in Treppenhäuser vollzogen.
Zusammenfassend läßt sich sagen: Das Myfest ist angesagt! Es macht Spass! Viele Bühnen, viele Line-Ups. Keine Gewalt.
Es läßt sich auch sagen: Das Myfest ist ein Ärgernis. Besoffene, Lärmbrei, Müll, Scheiße, *** in den Fluren und Treppenhäusern, Sicherheitsproblem, dem Ballermann ausgeliefert.
Ich bin Anwohnerin, da das Myfest auf meinem Mist gewachsen ist, stelle ich folgende Fragen:
1. Was spricht gegen die Ausweitung des Myfestgebietes? Die Besucher haben es schon faktisch ausgeweitet, kann dem Rechnung getragen werden.
2. Warum kann der Alkoholausschank nicht auf die steuerzahlenden Bierkneipen reduziert werden.
3. Warum müssen die Bühnenverantwortlichen eins bis vier Bierstände betreiben? Die Bühne, das Personal, die Technik und das Programm wird doch über Steuergelder finanziert.
4. Was spricht dagegen, das die Menge an Bühnen erheblich reduziert wird, um der Musik folgen zu können (4 Bühnen zwischen Heinrichplatz und Adalbertsraße auf der Oranienstraße bis her).
5. Was spricht dagegen, Bühnen in einem erweiterten Festgebiet aufzustellen.
6. Was spricht dagegen, das Anwohner mit Freunden und Familie wieder auf dem Bürgersteig Platz haben können.
7. Was spricht dagegen, dass die "Anwohnerstände" und Grillstände erheblich reduziert werden und nicht jeder mit einer zusammengebastelten Grillimmitation auf dem Bürgersteig Feuer machen kann.
8. Was spricht gegen ein Pfandsystem?
9. Was spricht dagegen, Toilettenwagen nicht vor Wohnungseingangstüren zu platzieren?
10. Was spricht dagegen, die Sicherheit aller Besucher auch guten Gewissens verantworten zu können?
Mein Rat wäre. Macht das Gebiet größer, Reduziert den Ausschank von Alkohol, übernehmt mehr Verantwortung für die Nachbarn.
Soweit
Silke Fischer
Stinkfinger
Sonntag, 03. Mai 2015 17:55
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Bühne
Auf welcher Veranstaltung mit Bühnen und Bands gibt es eigentlich keinen Alkohol? Soll das ein Argument sein das auf dem MyFest Bier getrunken wird? Kein Wunder das die meiste Kritik hier auf Gegenwind stößt. Meckern ist immer leicht, aber SINNVOLLE KONSTRUKTIVE Kritik gibt es hier nur selten! Krawal statt Fest oder da ist Urin in meinem Flur sowie hilfe da wird Bier getrunken und das es so furchtbar laut ist....das ist bisher alles was es hier zu meisten Teilen steht. Was erwartet man da ? Und warum geht der Groll zu meist gegen die Veranstalter? Sind es wir die in eure Flure ***n oder uns die Birne voll saufen? Sind es nicht wir die die Leute zum tanzen animieren so das es seit fast durchweg 14 Jahren friedlich abläuft?! War es nicht so das es die Jahre vor dem MYFest keine Steine mehr auf den Straßen gab und die Leute auf der Suche nach Gewalt waren?! Wo waren da eure Kommentare? Denkt ihr nicht das das MyFest einen weitaus tieferen Hintergrund hat als den den man hier so oft benennt? Naja, es wird wohl immer Leute geben die generell etwas zu meckern haben, die noch nie was getrunken haben oder sich auf einer Veranstaltung oder einem Straßenfest aufgehalten haben. Aber lustig seid ihr schon, dafür bin ich nach wie vor dankbar ;)
nele
Sonntag, 03. Mai 2015 16:33
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Beleidigungen, Aggressionen
und Beschimpfungen - genaus so geht die Vorbereitungsgruppe seit Jahren mit den Anwohner_innen um.
Kritik soll mundtot gemacht werden. Vielen Menschen in diesem Kiez steht das Wasser bis zum Hals. Der größte Vermieter, die degewo, schmeißt mittels unbezahlbarer Mieterhöhungen reihenweise Leute raus, überweist aber jedes Jahr ca. 30 Millionen an das Land, mit denen u.a. die Profiteure des Bankenskandals ausgezahlt werden. Deshalb muss politischer Protest mundtot gemacht werden, muss in hirnlosen Besäufnisen ertränkt werden.
Wer nicht mitfeiern will, wird in aggressivster Weise angegangen, so wie hier. Wer versucht, mit Hilfe des Festes sein Budget wenigstens ein wenig auszugleichen, wird in zynischster Weise instrumentalisiert: Seht her, sie machen ja alle mit!
Und: wer behauptet, das Myfest wäre die einzige derartige Veranstaltung im Jahr, lügt entweder ganz bewusst oder ist ahnungslos, also keine Anwohner_in.
Markus
Sonntag, 03. Mai 2015 16:03 | 12049 Berlin
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meckern
Also ich denke auch, Veranstaltungen gibt es in jeder Stadt, was soll dann das Gemeckere? Wenn ich meine Ruhe haben will, ziehe ich nicht nach Kreuzberg, ganz besonders nicht in jene Gegend, oder zieh in ein Dorf, obwohl da gibt es auch Dorffeste:). Was aber wohl stimmt, es war verdammt voll, vielleicht sollte man das Myfest tatsächlich vergrößern, um die Menschenmassen etwas auseinander zu ziehen? An die die meckern: ihr seid ziemlch blöd, zwingt euch niemand dort zu leben und ich denke einmal einen Tag im Jahr ist das kein Problem, dann zieht doch in die Randbezirke oder gleich als Einsiedler in die freie Natur.
Anna
Sonntag, 03. Mai 2015 15:27 | Kreuzberg
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Cool bleiben!
Lieber 'Stinkfinger',
ich finde es super, dass du dich für unseren Kiez engagierst und dir soviel Mühe für deine Nachb_rschaft machst. Und Alkohol und Drogen finde ich übrigens auch prima. Aber sei doch mal ehrlich! Das Myfest ist einfach k_cke! Du findest die nächsten Jahre bestimmt auch eine andere sinnvolle Beschäftigung Kiez - auch ohne das Myfest.
Grüße aus der Nachb***aft!